Ein Spaziergang durch meine Geschichte, ein Aufbruch, eine Entdeckung neuer Möglichkeiten und die Verknüpfung von Text, Bild, Skulptur und digitalen Grafiken.
Seit über 15 Jahren schon sind die Werkstoffe Pappe und Papier meine bevorzugten bildhauerischen Arbeitsmaterialien. „Ich bin absolut sicher, jede nur denkbare Form aus diesen Materialien in jedweder Größe herstellen zu können.“
Für mich ist diese Erkenntnis Grund genug, gleichsam zurückzutreten, um aufs Neue ein Suchender zu sein, einer, der an einem Anfang steht, der sich erneut aufmacht, eine Expedition in das eigene Ich zu unternehmen. Dazu habe ich zunächst einige Vorgehensweisen, die ich früher einmal erarbeitet hatte, wieder aufgenommen und „auf den Prüfstein gebracht“. So wie die „Formen aus Erdkavität“, bei denen ich die bildnerische Form in einem geeigneten Medium – beispielsweise Erde - als Hohlform anlege, um sie mit einem erstarrenden Material auszugießen und sie auf diese Weise als Vollform zu realisieren. Dieses Verfahren konnte ich jetzt weiterentwickeln und mit den Papparbeiten verbinden, indem er diese ebenfalls hohl anlegte und sie in die Erdkavität integrierte.
Eine andere wieder aufgenommene und ebenfalls aktuell weiterentwickelte Arbeitsweise ist die der Nutzung von Fundstücken, die er jetzt aber weniger in Hinblick auf ihre vorgefundene Form „assoziativ“ einsetzt, wie man das beispielsweise von dem aus einem Fahrradlenker und einem Fahrradsattel bestehenden Stierkopf von Picasso kennt, sondern die ich als „plastisches“ Material für eine „antragende“ Arbeitstechnik verwende. Dabei kommen vor allem naturgewachsene Aststücke zum Einsatz, die ich ebenfalls mit den Papp- und Papiertechniken zusammenführe. Sowohl die Wiederentdeckung der Erdkavitäten als auch die Suche nach Aststücken hat mich dahin geführt, wo ich seit meiner Kindheit am liebsten bin, in den Wald.
Meine Suche blieb aber nicht auf den Wald beschränkt. Alles fließt in meine bildnerische Arbeit ein, der Wald oder besser die Kulturlandschaft, in der wir leben mit ihren Gehölzen, Forsten und landwirtschaftlichen Flächen, aber auch unsere Städte und das gesellschaftliche Zusammenleben bis hin zur digitalen Welt, die man sogar inmitten des Waldes mit Hilfe eines Smartphones betreten kann.